LRS und Englisch

 

Das Erlernen einer Fremdsprache ist für viele Kinder mit einer LRS schwierig. Oft ist es notwendig, den Kindern einen anderen Zugang zur Fremsprache zu ermöglichen, als es gemeinhin vom Schulstoff her vorgesehen ist.

 

Wie beim Schriftspracherwerb der deutschen Sprache ist auch im Englischen der Lernprozess sehr individuell, d.h. die auftretenden Schwierigkeiten sind bei den Kindern sehr unterschiedlich. Das Englische bietet für Kinder einige zusätzliche Hürden. So gibt es beispielsweise in der Rechtschreibung wenige Gesetzmäßigkeiten, die sich in sinnvolle und überschaubare Regeln fassen lassen. Der Sprechrhythmus im Englischen macht einen Zugang über das im Deutschen zumindest zum Teil mögliche Syllabieren nahezu unmöglich. Der Lernende, aber eben auch der Lehrende, muss sich andere Tricks überlegen, mit denen er die Schwierigkeiten im Fremdsprachenlernen überwinden kann.

 

In der Symptomatik fällt immer wieder auf, dass z.B.:

 

- Kinder mit einer Schwäche in der auditiven Merkfähigkeit sich Vokabeln sehr schlecht einprägen können. Das  fällt ihnen im Deutschen schon schwer. In der Fremdsprache fehlt ihnen aber zusätzlich die inhaltliche Verknüpfung, die ja erst noch aufgebaut werden muss.

- Kinder mit visuellen Wahrnehmungsproblemen oft die Buchstabenreihenfolgen schlecht reproduzieren können. Gerade im Englischen ist die Buchstabenreihenfolge in Wörtern wie "learn", "hear", "right", "write", "knight", "night" usw. für Kinder mit entsprechenden Schwierigkeiten kaum nachvollziehbar.

- sich Kinder, die im Deutschen die Morpheme nicht oder nur schwer erkennen, mit dem englischen Satzbau sehr schwer tun.

 

Man muss sich immer wieder vor Augen führen, dass beim Erlernen der Fremdsprache die Kinder nicht schon auf vorhandenes mündliches Wortwissen zurückgreifen können. Sie müssen im Englischen den Inhalt, die Aussprache (die eben nicht lautgetreu ist) und die Schreibweise gleichzeitig neu lernen. Für viele Kinder mit einer LRS wird damit das Lernen der Fremdsprache zu einer zusätzlichen Hürde.

 

Hinzu kommen mögliche emotionale Blockaden. Wem der Schriftspracherwerb in der Muttersprache schon nicht leicht fiel, der wird sich kaum unvoreingenommen auf die von ihm in der Fremdsprache erwarteten Lernprozesse einlassen.

 

Methodisch steckt in Deutschland die Vermittlung der Fremdsprachen bei einer vorhandenen LRS leider noch in den Kinderschuhen. In der letzten Zeit ist aber auch hier ein verstärktes Bemühen um das Erstellen sinnvoller Materialien zu erkennen.

 

Eltern und Kinder müssen nicht verzweifeln. Auch mit einer LRS kann man Englisch lernen. Man muss es aber ein bisschen anders tun, als es von den Schulbüchern her vorgesehen ist.

 

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